Hufpflegeschulen

Es gibt bei der Hufpflege so viele Ausrichtungen (ich nenne es mal Schulen), dass man als Laie schnell den Überblick verlieren kann. Da gibt es die NHC (Natural Hoof Care), DifHO (Biernat), BESW (Wurthman), ebeta und VdHp (Strasser) um nur mal die Bekannteren zu nennen. Einige dieser Schulen sind auch eher über den Namen der Betreiber/Erfinder bekannt. Daher habe ich deren Namen auch mal genannt. Und um es ganz kompliziert zu machen, legen sich die Hufpfleger dann auch noch tolle Berufsbezeichnungen wie Huforthopäde, Barhufexperte usw. zu. Und da soll man dann noch den Überblick behalten. 🙁 Aber keine Angst, ich versuche mal ein wenig Licht in die ganze Materie zu bringen. Obwohl dies recht schwierig ist, da praktisch alle nur mit Wasser kochen. Und auf den einschlägigen Internetseiten findet man zwar blumige Werbesprüche, Konkretes sucht man leider oftmals vergeblich.

Prinzipiell kann ich Ihnen daher nur den guten Rat geben auf die Rahmenbedingungen zu schauen. In erster Linie ist sicherlich die Kommunikationsfreude des Hufpflegers wichtig. Zwischen Reiter und Hufpfleger sollte schon die Chemie stimmen. Bei einem Berufsanfänger würde ich persönlich etwas vorsichtig sein. Zwar ist das Wissen sehr frisch und aktuell, dafür fehlt leider die Berufserfahrung. Kommt allerdings auch auf die Ausbildung an. Die BEWS legt großen Wert auf das Praktikum. Da kann man schon beim Berufsanfänger eine gewisse Erfahrung voraussetzen. Ein Negativbeispiel zu diesem Thema habe ich ebenfalls. Von der DifHO hatte ich mal eine Hufpflegerin die eine etwas längere Anfahrt hatte und unser Pferd daher „klammheimlich“ an einen Kollegen der noch in der Ausbildung war rüberschieben wollte. Mit dem Erfolg, dass ich mich nach einem anderen Hufpfleger umgesehen habe. Das war dann ein Anfänger von der BESW. Den hatte ich damals zwar auch nicht lange, aber der hat zumindest gut gearbeitet und war ehrlich. Sie merken schon, da muss man auch seine eigenen Erfahrungen machen.

Nicht nur als Pferdehalter der einen Hufpfleger sucht, steht man bei dieser Suche schnell wie das Pferd (pardon, Ochse) vor’m Berg. Auch denjenigen, die sich für eine Ausbildung interessieren, stellt sich die Frage, bei welcher Schule soll ich denn jetzt mein gutes Geld lassen. Denn für solch eine Ausbildung sind schnell mal zwischen 3000 und 5000 Euro fällig. Und da habe ich noch nicht einmal die Kosten für Anreise, Übernachtung und nicht zuletzt die Praktikumstage einbezogen. Keine Ausbildung für Arbeitslose, die durch einen neuen Beruf einen Weg aus Ihrer finanziellen Misere suchen. Denn um die Ausbildungskosten wieder rein zu bekommen muss man schon etliche Pferde bearbeiten.

Über jede Hufpflegeschule bzw. Ausbildungsrichtung habe ich einen kurzen Text geschrieben und versucht mal ein wenig kritisch zu hinterfragen. Besonderheiten die mir aufgefallen sind, finden Sie dort natürlich auch (Siehe oben unter Hufpflegeschulen). Ansonsten gilt der Grundsatz, dass alle nur mit Wasser kochen. Ich denke alle Hufpfleger die eine Ausbildung durchlaufen haben, haben auch das nötige Rüstzeug um gut und vernünftig zu arbeiten. Es kommt immer darauf an, was der Einzelne hinterher aus dem Fachwissen macht, dass er erworben hat.

Fall übrigens jemand seine eigene Meinung, Sichtweise und Erfahrungen auf dieser, meiner Seite darlegen möchte, freue mich mich über eine kurze Nachricht. Im Zuge der Objektivität bin ich sehr an anderen Meinungen und Erfahrungen interessiert. 🙂

4 Antworten zu Hufpflegeschulen

  1. Julia Schreiber sagt:

    Hallo,

    Ich habe eine Hufpflerin der Rheinischen Hufbeschalgschule. Die ist super ausgebildet und bildet auch selber aus. Auch wenn viele bei Hufbeschlagschule zuerst an den Schnmied denken, wird dort eine sehr fundierte Ausbildung mit seht hohem Praxisanteil angeboten. Ich habe mich selbst mal dafür Interessiert. Und diese Schule ist besonders für Arbeitslose geeignet die sich eine neue Existens aufbauen möchten, da sie vom Arbeitsamt gefördert wird und somit für den Auszubildenen keine Kosten für die Schulung anfallen.

    Was mir auch gut gefallen hat ist das nicht nur nach einer Methode gearbeitet wird, sondern es werden alle Methoden mit für und wieder Unterrichtet und aus allen das beste rausgeholt.
    Ich habe seit ich dort bin mit meinem Pferd keinerlei Probleme gehabt.
    Was früher leider heufig der Fall war.

    Mfg Julia

    • Vielen Dank für das positive Feedback. Allerdings habe ich Anfang 2016 die Rheinische hufbeschlagschule verlassen und eine eigene Schule gegründet. Diese ist nun in 56276 Stebach und nennt sich BPHC Privatinstitut für ganzheitliche Barhufbearbeitung. Die Bearbeitung habe ich inzwischen weiterentwickelt, so daß sie noch effektiver ist. Allerdings wollte ich keine Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt und kann dem entsprechend keine Bildungsgutscheine annehmen.

      MfG
      Annelie Michels

  2. olaf reinitz sagt:

    Hallo ,
    ich suche eine ausbildung oder seminar zum hufpfleger in berlin-brandenburg
    wer kann mir weiterhelfen?

    • Wilfried Gabor sagt:

      Hallo Olaf,
      ich hatte dir ja schon per E-Mail geantwortet. Da die Frage aber eventuell von allgemeinem Interesse ist hier noch ein paar Anmerkungen:
      Am besten du wendest dich an eine der großen oder kleinen Schulen. Vorab kannst du dich auf deren Internetseiten informieren worauf die jeweilige Schule die Hauptaugenmerke legt. Sofern du eine Schule gefunden hast sollte es kein Problem sein regional einen Hufpfleger/Schmied zu finden, der sich deiner praktischen Ausbildung annimmt.
      Übrigens sollte man während der praktischen Ausbildung auch mal den Praktikumsbetrieb wechseln. Nur so erhälst du Einblick verschiedene Arbeitsweisen und Praktiken und kannst für dich das Richtige heraussuchen.
      LG
      Wilfried

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