Hufschuhe

Irgendwann kommt bei jeder Barhufhaltung die Frage auf, wie man denn den Huf vor übertriebener Abnutzung schützen kann. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, die ich hier gar nicht alle aufführen kann. Sei es, dass man das Pferd viel auf Straßen bewegt, der Offenstall einen rauen Betonboden hat, einfach das Pferd fühlig läuft oder einer der vielen anderen Gründe.

Im Grunde hat man dann mehrere Möglichkeiten. Die erste besteht wohl darin, dass Pferd dann doch beschlagen zu lassen. Naja, für diejenigen unter uns die sich für Barhufhaltung entschieden haben, können wir diese Lösung schon mal vergessen. Denn wer z.B. Angst vorm Vernageln des Hufschmiedes hat, Abreißen des Hufeisens, Verletzungen durch gegenseitiges Treten oder einfach keine Nagellöcher in Huf haben möchte, der wird sich wohl kaum für diese Lösung entscheiden.

Hufschutz Klebeschale
Alternativ besteht seit einiger Zeit die Möglichkeit des Beklebens. Hierbei wird ein Hufschutz direkt auf das Horn geklebt wie zum Beispiel dies Klebeschalen von der Firma Lander. Lander ist ja durch die Renegade Hoofboots einem breiteren Publikum bekannt geworden ist. Prinzipiell ist dieses Bekleben eine tolle Sache. Man hat einen permanenten Hufschutz ohne die Gefahren und Risiken des Hufeisens eingehen zu müssen. Allerdings steht und fällt das Bekleben nicht nur durch die fachliche Qualifikation sondern auch durch das ordentliche und saubere Arbeiten. Denn sonst ist es vorprogrammiert, dass der permanente Hufschutz eher ein temporärer ist. Ich habe es schon mit eigenen Augen gesehen, dass der erste schon wieder ab war, obwohl noch nicht alle Hufe beklebt waren. Des weiteren sollte man sich schon über die relativ hohen Kosten im klaren sein. Allein die Materialkosten der Klebeschalen ist wesentlich höher als die eines einfachen Hufeisens. Und das bekleben dauert natürlich auch wesentlich länger als das Beschlagen.

Als dritte Lösung (zu der die meisten Barhuffans greifen) muss ich an dieser Stelle natürlich noch die Hufschuhe erwähnen. Die gibt es mittlerweile in ebenso vielen Ausführungen und von so vielen unterschiedlichen Herstellern, dass der Überblick auch hier mittlerweile recht schwer fällt. Aus meiner Erfahrung kann ich im Grunde nur zwei Hufschuhe empfehlen, auch wenn es Reiter gibt, die mit anderen Marken gut klar kommen.

Renegade Hoofboots

Ich persönlich bin Fan der bereits oben erwähnten Renegade Hoofboots. Die sitzen fest, man verliert sie nicht so leicht, es gibt sie in ausreichenden Größen, Ersatzteile kann man selber austauschen und gut aussehen (das natürlich Geschmackssache) tun sie auch noch. Und zu guter Letzt gibt es die Renegade Hoofboots auch noch in unterschiedlichen Farben.

Dallmer Clogs

Der zweite Hersteller, den ich präferiere ist der Dallmer Clog. Sieht zwar ganz anders aus, gibt es auch nur in einer Farbe, aber das Prinzip ist im Grunde gleich. Der Dallmer Clog ist unten offen (es gibt auch Einlegesohlen um den Schuh unten abzuschließen), so das sich hier keine Steinchen oder sonstigen Fremdkörper festsetzen können. Auch der Dallmer Clog sitzt sehr fest, man verliert in nicht so leicht und auch hier kann man die Einzelteile selber austauschen. Und da es sich dabei um ein inländisches Produkt handelt, ist das Besorgen der Ersatzteile überhaupt kein Problem.

Beide Hufschuhe sowie die Ersatzteile erhalten Sie übrigens zu günstigen Konditionen auf unserer Partnerseite Pferde-Huf.de, die als Großhändler auch Hufpfleger und Wiederverkäufer beliefert.

Zuletzt noch ein paar Bemerkungen zu den marquis®supergrip. Zu Anfang war ich von diesen Hufschuhe ebenfalls recht angetan. Allerdings ging mir das Gehampel mit der Luftpumpe doch ziemlich schnell auf die Nerven. Und als sich dann auch noch im Galopp ein Hufschuhe verabschiedete habe ich mich ganz schnell wieder von den Marquis getrennt. Viel mir auch nicht besonders schwer, da der Hufschuh nach dem Verlieren ein Totalschaden war. Der Luftsack war zerrissen und somit konnte ich das Paar in der Restmülltonne entsorgen. Was in Anbetracht der hohen Anschaffungskosten um so ärgerlicher ist. 🙁

5 Antworten zu Hufschuhe

  1. Daniela sagt:

    Hallo Reitersleut,
    ich benutze bei meinen beiden Stuten sowohl die Dallmer Clog als auch die Renegades und bin mit beiden sehr zufrieden. Daher kann ich aus meinen Erfahrungen diesem Artikel nur zustimmen.
    LG Dani

  2. Conny sagt:

    Hallo!!
    Hab bei meinem Pony die Dallmer Clogs an. Bin eigentlich sehr zufrieden damit – ABER…. Pony tappt wohl nun mit den Hinterbeinen zu weit nach vorne und somit verlieren wir die Schuhe unterwegs hin und wieder mal… Ist ja nicht schlimm, aber nervig wenn man grad im Galopp ist und schlagartig die „Reißleine“ ziehen muß… nun meine Frage: wie kann ich das verhindern?? Hab letztens Hufglocken drüber gezogen, aber trotzdem unterwegs den Schuh zweimal verloren…. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen…???

    Danke Im Voraus 🙂

    • Wilfried Gabor sagt:

      Guten Morgen Conny,
      das ist ein altes Problem, welches bei manchen Pferden (unabhängig von der Hufschuhemarke bzw. Eisen) manchmal auftritt. Manchmal kann man eine Verbesserung erreichen, wenn man auf ein anderes Hufschuhmodell umsteigt. Der Erfolg ist aber nicht garantiert.
      Ein ähnliches Problem besteht, wenn der linke Huf den Rechten berührt (oder umgekehrt). Auch da kann man nicht viel machen. Bei Hufschuhen sind dies die beiden Probleme die am häufiogsten auftreten. Nach meiner Erfahrung hat man mit den Equine Fusion da am wenigsten Schwierigkeiten. Eventuell wäre das ja mal eine Möglichkeit, wenn die Dallmer irgendwann „den Geist aufgeben“.
      Schade das ich dir nicht besser helfen kann, aber gerade beim Pferdehuf kommen sehr viele Aspekte zusammen.
      LG
      Wilfried

  3. Diana Berndt sagt:

    Also ich finde die Marquis supergrip sehr gut, habe sie seit 15 Jahren, also zu der Zeit gekauft als es noch nicht so viele Hufschuhe auf dem Markt gab, und da mein Pferd absolute Plattfüße hatte die trotz regelmäßiger Hufflege Plattfüße mit dünner Sohle blieben , waren es die einzigen die ich anbekam und die durch entsprechendes auspolstern unter der Klappe auch gut saßen. Verloren habe ich sie in der Zeit 2 mal vom Huf, das Problem mit der Luftpumpe kann ich nachvollziehen, aber da sie bei mir sehr gut sitzen und ich die Luft nicht jedesmal entleere, sondern nur nachpumpe wenn durch Temperatur schwankungen wie beim Fahrradreifen der Druck nicht reicht stört mich das nicht. Und das mann die Schuhe wegen einer zerrissenen Luftkammer wegschmeißen muß ist Quatsch, den auch bei dieser Marke kann man selber oder man schickt sie ein neue Luftkammern reinmachen.Mann bekommt alle Ersatzteile bei der Firma bestellt und mit ein bißchen geschick auch selber ausgetauscht. Meine erste Luftkammer hat 5Jahre gehalten und selbst die Sohlen die auch auszutauschen gehen haben 6Jahre gehalten. Wenn man also bedenkt was der Schuh kostet und wie lange der bei mir nun in benutzung ist finde ich das Preis-Leistungsverhältnis doch sehr gut. Ich will damit nicht sagen, daß die anderen alle Mist sind, sondern das jedes Pferd und jeder Mensch anders ist und jeder für sich das Beste finden muss!!!

    • Wilfried Gabor sagt:

      Was soll ich dazu sagen? Ein Hufschuh der 6 Jahre hält? Na wenigstens ein Pferdehalter der mit den Marquis zufrieden ist. Ich muss und will die Hufschuhe nicht haben und meinen Kunden kann ich sie auch nicht empfehlen.

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