Gerüchte um Renegade Hufschuhe

Von einigen Lesern bin ich auf diverse Foren aufmerksam gemacht worden. Hier geben sich zur Zeit (Juni 2013) die haarsträubensten Gerüchte die Hand. Da ich weder Interesse noch die Zeit habe in ‚zig Foren gegen Gerüchte (die sich teilweise auch noch widersprechen 🙂 ) anzugehen hier einmal eine kurze Zusammenfassung inklusive den korrekten Fakten:

Der Einfachheit halber nummeriere ich die Gerüchte mal durch:
1. Die Renegades seien vorne an der Spitze sehr rauh, da minderwertiges Material verwendet wird.
2. Bei der Produktion werde weniger Material verwendet. Man könne sogar durch die Sohle hindurchschauen.
3. Die Hufschuhe seien insgesamt sehr weich und leicht zu verbiegen.
4. Die Ware würde sehr stark nach Zusätzen riechen.
5. Die Nutzungsdauer sei je nach Farbe unterschiedlich, da unterschiedliche Materialien verwendet würden

Zu 1.:
Dies ist der einzige Kritikpunkt der zumindest auf einige Größen zutrifft. Der Hintergrund liegt an den Presswerkzeugen, mit denen die Kunststoffteile gefertigt werden. Diese hydraulischen Presswerkzeuge sind relativ teuer und werden daher so lange wie möglich benutzt. Im Laufe der Zeit werden die Formen dann an der Oberfläche rauh und dementsprechend auch das Produkt. Dies ist zur Zeit bei der Größe 00 der Fall. Das Material ist das gleiche wie bei den anderen Größen und die Haltbarkeit und Abnutzung wird ebenfalls nicht beeinträchtigt.
Nachtrag 17.08.2014: Mittlerweile sind die Presswerkzeuge alle ersetzt worden. Das Problem besteht nicht mehr.

Zu 2.:
Durch die Sohle hindurchschauen kann man bei den Renegades nicht 😉 , bestenfalls scheint das Licht an einigen dünneren Bereichen leicht durch (wenn man die Schuhe gegen das Licht hält). Das ist aber nicht neu sondern immer schon so. Wir haben in unserer Werkstatt ausrangierte Hufschuhe seit Jahren gesammelt (sind manchmal recht praktisch beim Anpassen). Und wenn ich die „alten“ Unterschalen mit den neuen vergleiche kann ich keinen Unterschied im Material oder der Qualität erkennen.

Zu 3. und 4.:
Hier habe ich mich bei einem Chemiker, welcher in der Kunststoffverarbeitenden Industrie tätig ist, belehren lassen. Kunststoff ohne Zusätze ist im Prinzip nicht zu gebrauchen, da zu hart. Das kennen wir ja schon von unseren Autoreifen, denen ja ebenfalls Weichmacher zugesetzt wird. Die überflüssigen Weichmacher verfliegen im Laufe der Zeit. Daher der Geruch. Je nach Produktionsdatum ist der Geruch stärker oder schwächer wahrnehmbar. Und je nach Produktionsdatum sind die Hufschuhe dann auch etwas weicher bzw. etwas härter. Dies gibt sich aber recht schnell. Handlungsbedarf besteht insofern für uns Reiter nicht.

Zu 5.:
Ach ja, das alte Gerücht, dass sich bestimmte Farben schneller abnutzen als andere. Auch hier die Aussage meines Chemikers, dass die Kunststoffe durch Zusatz von bestimmten Farben nicht Ihre Eigenschaften verlieren. Es besteht folglich kein Grund auf bestimmte Farben zu verzichten. Wesentlich mehr Einfluß auf die Lebensdauer hat die Nutzungszeit sowie die Beschaffenheit des Untergrundes. Asphalt und Beton ist für starken Abrieb des Horns aber auch der Hufschuhe verantwortlich.

Ich hoffe jetzt mal etwas Klarheit in die Gerüchteküche gebracht zu haben 😉

1 Antwort zu Gerüchte um Renegade Hufschuhe

  1. susanne bolt sagt:

    Hallo
    Ich bin seit 4 Jahren Benutzer von Renegades bei 4 Pferden (Vollblutaraber).
    Oben aufgeführte Gerüchte kann ich nicht bestätigen. Bei mir halten die Schuhe lange.
    Das einzige das ich festgestellt habe ist, dass die Schuhe farbenabhängig ausbleichen. Konkret vertragen Bromberrot und Jadegrün Nässe, z.B. lange Ritte im nassen Schnee weniger gut als Rot und Kupfer. Auf die Qualität, resp. Haltbakeit hatte dieses Ausbleichen aber keinen Einfluss. Vielleicht hängt es mit dem Glitter zusammen den diese beiden Farben aufweisen.
    Was ich mir wünschen würde, wäre eine Zwischengrösse von 0 zu 1. Da es diese nicht gibt bin ich mit einem Pferd wieder zu den Swiss Horse Boots zurückgekehrt.
    Grüsse aus der Schweiz
    Susanne Bolt

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